


Netzwerkpflege - Besuch in Deutschland
von Anke EichhornBis zuletzt war es aufregend, ob es klappt. Zwar anders als geplant, aber es wurde doch wahr: Bryan Altamirano (Leiter der Fundación Jardín del Edén) und Rocio Simaluisa (Leiterin des Centro Chaka Wasi) reisten im Juli nach Deutschland. Da zunächst das Visum von Rocio auf der Botschaft abgelehnt wurde, kam Bryan allein in Berlin an. Sein erstes Wochenende verbrachte er beim Vereinstreffen von educatio – Jardín del Edén in Leipzig.
Eine Aussage Bryans blieb mir hängen, er drückte sich etwa so aus: „Nachdem ich die Nachfolge von Roberto antrat wusste ich erst nicht, ob ich von Deutschland die gleiche Unterstützung bekommen würde wie er. Aber als ich dann nach Deutschland eingeladen wurde und jetzt hier bin, bin ich glücklich und auch beruhigt zu wissen, dass ihr das Kinderheim und alles was zur Fundación gehört auch unter meiner Leitung unterstützen werdet.“
Für ihn ging es dann weiter nach Süddeutschland. Dort beeindruckten ihn bei Schulbesuchen mit Rainer Günther die vielen Menschen, die mit unterschiedlichen Aktionen Geld für die Fundación Jardín del Edén sammeln.
Natürlich wurden Bryan auch einige Sehenswürdigkeiten durch Ex-Volontäre und Freunde der Michael-Günther-Stiftung gezeigt.
In der Schweiz[ lernte er den dortigen Verein (Association Jardin del Eden – Suisse) kennen und in Stuttgart eine Organisation, die Freiwillige vermittelt (Coworkers).
Da die Volontäre weit verteilt in Deutschland leben, ging es für Bryan über Dresden in die Oberlausitz mit Zwischenstopp in Eibau.
Dazu schreibt Cathrin Schmidt: Als Bryan uns besuchte, spielten wir Wikkinger Schach im Garten und waren überrascht, dass er es im Handumdrehen lernte und uns nach dem ersten Probespiel haushoch verlieren ließ. Außerdem fuhr er zum ersten mal ein Lastenrad und holte damit seinen ersten Döner ab. Was er beides auch sehr genoss und sichtlich Spaß dabei hatte. Spaß hatte er auch auf der Sommerrodelbahn in Oderwitz und als wir uns Fotos von der Fundación anschauten, die wir 2015 zu unserem Volontariat in Panzaleo gemacht hatten. Verrückt wie viel sich seit dem verändert hat und wie groß die damaligen Kinder sind!
Richtig toll fand er, dass wir zusammen die Kinder aus dem Kindergarten holen konnten und er dabei einen kleinen Einblick von dem Kindergarten bekommen konnte. Es war eine sehr schöne Zeit zusammen und wir freuen uns schon auf das nächste Mal!
Für Rocio ging es jetzt nach Süddeutschland. Leider waren dort Schulferien, aber Rocio konnte trotzdem eine Schule und dessen Direktor kennen lernen. Auch sie lernte die Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Reutlingen kennen und dann ging es mit dem Zug nach Erfurt, wo eine Volontärsfamilie wohnt. Charlotte Roscher-Wohlgemuth berichtet über die Zeit mit Rocio. Hier ein paar Auszüge davon:
Wer Rocio gut kennt weiß, dass Sie eine sehr interessierte und offene Persönlichkeit ist. Uns sind viele Dinge eingefallen, die wir ihr hätten vom schönen Thüringen zeigen wollen, aber die gemeinsame Zeit begrenzte sich auf anderthalb Tage. So begingen wir den ersten Abend entspannt bei uns zuhause mit Gulasch, thüringer Klößen und Rotkraut – ein Sonntagsessen zum Dienstag. Es gab an diesem Abend viel zu erzählen und so wurde es eine kurze Nacht. Trotz des kalten Regenwetters fuhren wir am nächsten Tag in den Nationalpark Hainich und liefen den Baumkronenpfad ab. Diese Art eines Waldes war Rocio komplett fremd und sie bestaunte die mächtigen Bäume und die Ruhe dieser einzigartigen Natur.
Auch Rocio konnte noch ein paar Tage in Dresden verbringen und war dann noch einmal in der Oberlausitz. Bei Ausflügen, Kochen und Kaffee war Zeit über die Situation in Ecuador zu sprechen, über das Miteinander, über Fragen der Volontärsarbeit u.s.w.
Rocio und Bryan bedanken sich ausdrücklich und ganz herzlich bei allen, die ihnen diese Reise ermöglicht haben. Es war für sie eine ganz besondere Zeit, von der sie profitieren werden. Etwas besonderes war, nicht nur das Geld zu sehen, das nach Ecuador überwiesen wird, sondern die Menschen dahinter zu sehen, die das alles ermöglichen. Das hat die beiden wirklich beeindruckt. Und natürlich nehmen sie die vielen ganz persönlichen Begegnungen mit in ihren Alltag und werden von den Erlebnissen zehren.
Die Reise ermöglicht haben: Association Jardin del Eden - Suisse, die Michael-Günther-Stiftung und educatio-jardín-del-edén e.V.
Leider wurde Rocio in „Chaka Wasi“ sehr schnell wieder von der Realität in Ecuador eingeholt. Diebe drangen unbemerkt in das Gelände ein und stahlen einige Meerschweinchen, Kaninchen und Hühner.
Und vor wenigen Tagen stahlen Diebe dann alle übrigen Tiere. Das ist ein harter Schlag in die ganze Arbeit die hinter dem Aufbau der Tierhaltung steht und ist auch finanziell ein großer Verlust.
Das zeigt, wie schwierig die Situation in Ecuador geworden ist. Bryan und Rocio erzählten uns, dass das Land viel unsicherer und krimineller geworden ist, als es die meisten von uns kennen. Während des Besuches in Deutschland verfolgten Rocio und Bryan immer die Nachrichten aus ihrem Heimatland. In dieser Zeit wurde auch ein Präsidentschaftskandidat ermordet.
Wir hoffen alle, dass es zukünftig mehr Stabilität und weniger Kriminalität geben wird.


Die Unterstützungsstruktur
Die verschiedenen Einrichtungen der Fundación Jardín del Edén in Panzaleo, Pujilí und Sucua werden unterstützt durch:- Michael-Günther-Stiftung mit dem Freundeskreis Jardín del Edén als Beirat - Unterstützt bei laufenden Kosten und Investitionen. Es fallen keine Verwaltungskosten in Deutschland an. Vermittlung von Volontären, Freiwilligen und Praktikanten.
- educatio - Jardín del Edén e.V. - Fördert Volontäre, Freiwillige und PraktikantInnen aus Europa, Austausch, Projekte, Koordination und Verwaltung hier
- Association Jardin del Eden - Suisse - Unterstützt laufende Kosten und Projekte
Weitere Organisationen helfen mit einzelnen Aktionen und führen Projekte durch, wie ...
- World Servents - Unterstützt regelmäßig bei Neu- und Umbauten mit Freiwilligen und finanziellen Zuschüssen aus den USA
Wir danken allen SpenderInnen und UnterstützerInnen
Staatliche Förderung in Ecuador
Der ecuadorianische Staat fördert das Kinder-Heim in Panzaleo:
